Das
Wewerka
Archiv
Überblick
Das Wewerka-Archiv wurde am 4. Juni 2014 auf Initiative des Forums Gestaltung e. V. und der Familie Stefan Wewerkas gemeinsam mit der Stadt Magdeburg gegründet und befindet sich seitdem im Aufbau. Es hat seine Heimstatt im Gebäudekomplex der ehemaligen Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg.
Das Archiv hat Aufgabe, das Werk Stefan Wewerkas und seiner Familie, namentlich seines gleichfalls mit Magdeburg verbundenen Vaters Rudolf, dessen Bruder Hans sowie das seines Sohnes Philipp Wewerka zu bewahren, zu pflegen, zu sammeln, zu erschließen und zu vermitteln. Es wird in seiner Arbeit durch einen Beirat unterstützt, dem derzeit Prof. Dr. Wulf Herzogenrath, Direktor der Sektion Bildende Künste der Akademie der Künste Berlin, Dr. Stefan Kraus, Leiter des Kolumba, Kunstmuseum des Erzbistums Köln und der Maler und ehemalige Schüler Stefan Wewerkas, Peter Tollens, angehören.
Grundstock der Sammlung des Archivs ist der bislang von Alexander Wewerka (Alexander Verlag Berlin) bewahrte und erweiterte Nachlass Stefan Wewerkas, der auch Werke seines Onkels Hans, seines Vaters Rudolf und die umfänglichste Sammlung von Zeichnungen seines Sohnes Philipp Wewerka umfasst. Was das ausgesprochen vielgestaltige Werk Stefan Wewerkas betrifft, so verfügt das Archiv mit dem Nachlass über den weltweit umfänglichsten und zeitlich am weitesten gefächerten Bestand des wissenschaftlich noch weitgehend unerforschten Werkes dieses Künstlers. Vor dem erklärten Wunsch aller Beteiligter auf dauerhafte Institutionalisierung des Wewerka-Archivs wird dieser Bestand zunächst als Dauerleihgabe für das Archiv gesichert und in Kooperation mit der Landeshauptstadt Magdeburg institutionell durch Forum Gestaltung e. V. betreut.
Kern der wissenschaftlichen Arbeit des Archivs ist die Pflege des Nachlasses ebenso wie die Begründung, Erarbeitung und Fortschreibung eines Werkverzeichnisses zum Werk Stefan Wewerka sowie die Anregung und Initiierung von Forschungsarbeiten und Publikationen zu dessen künstlerischen Schaffen und Wirken. Ziel ist es, das Archiv zum Referenzort eines internationalen Netzwerks zu entwickeln, das seine Aktivitäten in wechselnden Ausstellungen und Publikationen dokumentiert.
Schon zu Lebzeiten beschäftigte Stefan Wewerka mit dem Gedanken, seinen Nachlass in ein eigens dafür eingerichtetes Archiv zu geben. Seinen eigenen Vorstellungen verpflichtet, wird sich das Archiv nicht mit der klassischen Archivierung und der wissenschaftlichen Aufarbeitung seiner Werke begnügen, sondern einen aktiven und kreativen Umgang mit ihnen pflegen und ermöglichen. Ein selbstverständlicher Punkt dieses Umgangs wird sein, dass sich das Archiv gemeinsam mit den Rechtsinhabern um die Wieder- bzw. Neuauflage bestimmter Entwürfe Stefan Wewerkas bemüht und deren Distribution fördert. Andere Möglichkeiten, die das Werk und die Ideen Stefan Wewerkas als Quelle aktueller künstlerischer Arbeit und theoretischer Diskurse erschließen können, werden zu suchen und zu entwickeln sein.
Mit der Gründung des Wewerka-Archivs sichert und erschließt sich Magdeburg ein für die deutsche Kunstgeschichte exzeptionelles künstlerisches Werk. Person und Werk Stefan Wewerkas verbinden das Magdeburg der Klassischen Moderne, die „Stadt des Neuen Bauwillens“, auf einzigartige Weise mit den künstlerischen Entwicklungen der westeuropäischen Nachkriegsmoderne der zweiten Jahrhunderthälfte. In seinem universellen Ansatz ist es geeignet, auch künftige Entwicklungen zu inspirieren.